Alte Tomatensorten selber anbauen: Bewahren und genießen
Alte Tomatensorten selber anbauen: Bewahren und genießen

Alte Tomatensorten selber anbauen: Bewahren und genießen

Alte Tomatensorten selber anbauen: Bewahren und genießen
Erfahre, warum alte Tomatensorten ein wertvolles Erbe sind und wie du sie erfolgreich in deinem Garten kultivierst.

Die Bedeutung alter Tomatensorten

Alte Tomatensorten stehen mehr denn je im Fokus. Diese wunderbaren Geschöpfe der Natur bringen nicht nur Farbe auf unseren Teller, sondern auch Diversität in unsere Welt. Die bewusste Entscheidung, alte Tomatensorten zu kultivieren und zu erhalten, schützt unser biologisches Erbe und sorgt gleichzeitig für eine Vielzahl an Geschmacksrichtungen auf unserem Tisch. Warst du jemals neugierig, warum heirloom oder traditionelle Sorten so beliebt sind? Sie repräsentieren das Beste, was Tomaten zu bieten haben: Geschmack, Vielfalt und Geschichte. Indem wir diese Sorten anbauen, tragen wir zur Erhaltung der Artenvielfalt bei und genießen gleichzeitig einzigartige Aromen, die moderne Züchtungen oft nicht bieten können.

Durch das Anpflanzen dieser klangvollen Sorten wie „Green Zebra“ oder „Purple Kalabasse“ tragen wir außerdem dazu bei, die genetische Vielfalt unserer Pflanzenwelt zu bewahren. Dies ist besonders wichtig, da viele Sorten sonst durch den Druck industrieller Landwirtschaft in Vergessenheit geraten könnten. Viel mehr noch, sie fördern unsere Geschmackswelt ebenso wie unseren Respekt vor der Natur und ihrer fruchtbaren Abwechslung.

Hintergrundinformationen zur Artenvielfalt

Artenvielfalt oder Biodiversität bezeichnet die Vielzahl von Lebensformen, die unser Planet beheimatet. Diese unglaubliche Vielseitigkeit ist nicht nur schön anzusehen, sondern überlebenswichtig für das Gleichgewicht unseres Ökosystems. In der Pflanzenwelt manifestiert sich die Artenvielfalt durch die Existenz tausender Sorten, von denen einige meist über die Jahrhunderte durch menschliche Hände selektiert und bewahrt wurden. Alte Tomatensorten sind ein entscheidender Teil dieser Vielfalt. Ihre Existenz zeigt uns die facettenreiche Schönheit der Natur und die Möglichkeiten, die sie uns bietet.

Durch den Erhalt alter Tomatensorten tragen wir aktiv zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei. Jede Sorte hat ihre eigene Geschichte, ihre eigenen Merkmale und liefert Aromen, die uns in ferne Länder und Zeiten entführen können. Pflanzenvielfalt ist nicht nur ein Zeichen gesunder Ökosysteme, sondern sie schützt uns auch vor Monokulturen und trägt zur Nahrungsmittelsicherheit bei, indem sie verschiedensten Bedrohungen wie Schädlingen und Krankheiten natürlicher widersteht.

Vorstellung des Workshops am Emshof

Der Emshof in Telgte lädt Neugierige ein, die Welt alter Tomatensorten zu entdecken. Am 29. August 2025 bietet dieser besondere Workshop eine Reise durch die Vielfalt der Tomaten an. Unter dem Motto „Vielfalt neu entdecken“ wird die Veranstaltung vom BNE-Regionalzentrum organisiert, um das Bewusstsein für Artenvielfalt durch den Anbau alter Sorten zu fördern.

Die Zielgruppe umfasst Erwachsene, die an nachhaltiger Gartengestaltung interessiert sind, sei es auf ihrem Balkon oder in einem Gemeinschaftsgarten. Dieser Workshop bietet die ideale Gelegenheit für Teilnehmer, die praktische Kenntnisse über den Anbau und die Pflege alter Sorten erlangen wollen. Dieser Nachmittag richtet sich an alle, die der Schönheit und Bedeutung der Natur näher kommen möchten, und das auf eine sinnliche Art und Weise: Die Gäste haben die Möglichkeit, zu riechen, zu schmecken und die Schönheit diverser Tomatensorten direkt zu erleben.

Ullrich Schulze: Der Experte für alte Tomatensorten

Ullrich Schulze ist eine Koryphäe auf dem Gebiet alter Tomatensorten. Er ist nicht nur ein Pflanzengenetiker, sondern auch leidenschaftlicher Verfechter der Saatgutvielfalt. Mit über 25 Jahren Erfahrung in der Erforschung von Tomatensorten für die Landwirtschaftskammer hat er mehr als 300 verschiedene Sorten akribisch untersucht. Sein tiefes Wissen macht ihn zu einer idealen Begleitperson für alle, die mehr über die Rekultivierung traditioneller Tomatensorten erfahren möchten.

Seine Arbeit hat einen bedeutenden Beitrag zur Erhaltung der genetischen Vielfalt beigetragen. Schulze sieht in alten Tomatensorten nicht nur ein agronomisches, sondern auch ein kulturelles Erbe. Während des Workshops vermittelt er praxisnah, wie man diese Sorten im eigenen Garten oder Balkon anbaut. Dank seiner Expertise lernen die Teilnehmer die Besonderheiten jeder Sorte kennen und erfahren, wie sie einen Garten gestalten können, der sowohl dekorativ als auch nachhaltig ist.

Tomatensorten im Fokus des Workshops

Der Workshop präsentiert eine Vielzahl von alten Tomatensorten, jede mit ihren eigenen speziellen Merkmalen. Zu den Favoriten gehören unverwechselbare Sorten wie die „Green Zebra“, die sich durch ihre gelb-grünen Streifen auszeichnet, sowie die „Purple Kalabasse“, deren tiefer Violettton jeden Teller schmückt. Diese alten Sorten beeindrucken nicht nur durch ihre Farben, sondern auch durch ihre einzigartigen Geschmacksprofile, die sie von kommerziellen Sorten unterscheiden.

Im Workshop lernen die Teilnehmer, wie man diese Sorten identifiziert und züchtet. Die Einzigartigkeit jeder Sorte liegt in ihrer Geschichte und ihrem Geschmack. Von süß bis säuerlich, jede Sorte hat ihre Liebhaber. Und genau diese Geschmacksvielfalt wird auf unvergessliche Weise erforscht und probiert. Die Verkostung dieser Sorten wird die Teilnehmer auf eine Geschmacksreise mitnehmen, die nicht nur die Geschmacksnerven verwöhnt, sondern auch die Geschichte dieser Sorten lebendig werden lässt.

Rekultivierung und Anbau alter Sorten

Die Rekultivierung alter Tomatensorten bietet Hobbygärtnern die Möglichkeit, ihre eigenen leckeren und expressiven Tomaten zu züchten. Die Pflege dieser Sorten unterscheidet sich kaum von der moderner Sorten, doch es gibt einige wichtige Tipps und Techniken zu beachten. Der Workshop vermittelt praxisnahe Hinweise zur Saatgutvorbereitung und zum richtigen Zeitpunkt der Aussaat, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Herausforderungen gibt es beim Anbau immer. Der Einsatz von organischem Dünger und das Wissen um schädlingsresistente Sorten ist essenziell, um eine gesunde Ernte zu gewährleisten. Teilnehmer lernen, wie sie Saaten stabil halten und die Tomaten optimal pflegen können, um das volle Potenzial dieser bemerkenswerten Sorten zu realisieren. Erfolgreiches Gärtnern benötigt Geduld, und der Workshop bietet Raum für Fragen und spezifische Herausforderungen, die bei der Rekultivierung auftreten könnten.

Saatgutgewinnung im Workshop

Ein absolutes Highlight des Workshops ist die praktische Anleitung zur Saatgutgewinnung. Das Ziel besteht darin, dass Teilnehmer nicht nur Tomatenanbaufähigkeiten lernen, sondern auch die Bedeutung der Saatgutgewinnung verstehen. Saatgut ist das Herzstück einer jeden Pflanze, und die richtige Methode der Saatgewinnung ist entscheidend für die Erhaltung der Sorten über Generationen hinweg. Indem Teilnehmer lernen, ihr eigenes Saatgut zu gewinnen, leisten sie einen echten Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt.

Alle Teilnehmer werden ermutigt, kleine Marmeladengläser mitzubringen, um ihr gewonnenes Saatgut sicher nach Hause zu transportieren. Diese Aktivität ist nicht nur lehrreich, sondern auch äußerst befriedigend. Den Prozess der Saatgutgewinnung von der Pflanze bis zum Samen zu erleben, bietet einen tiefen Einblick in das Leben der Tomate und vertieft unser Verständnis für diesen vielseitigen Gartenbegleiter.

Verkostung: Geschmacksvielfalt alter Tomatensorten

Ein besonders genussvoller Teil des Workshops ist die Verkostung verschiedener alter Tomatensorten. Diese Tomaten sind nicht nur ein Farbspektakel, sondern auch eine explosionsartige Geschmacksreise. Im Vergleich zu herkömmlichen Supermarkt-Tomaten bieten Heirloom-Sorten oft eine intensivere Geschmacksvielfalt. Jede Sorte verfügt über eigene Liebhaber, die die Vorzüge entweder süßer oder saurer Noten schätzen.

Die Teilnehmer erhalten die Möglichkeit, verschiedene Zubereitungsarten wie frische Salate, Soßen oder einfach den rohen, unübertroffenen Geschmack jeder Sorte zu erleben. Die Exklusivität der alten Sorten lässt sich nicht nur schmecken, sondern auch sehen. Ihre Farben- und Aromapalette bietet eine seltene Gelegenheit, Tomaten neu zu entdecken.

Nachhaltige Landwirtschaft und ihre Rolle

Alte Tomatensorten spielen auch eine wichtige Rolle in der nachhaltigen Landwirtschaft. Sie bieten Landwirten die Möglichkeit, mit vielfältigen Techniken zu arbeiten, die den Bodenerhalt und den Umweltschutz fördern. Indem man alte Sorten wählt, unterstützt man eine Landwirtschaft, die sich auf nachhaltiges Wachstum und gesunde Ernährungspraktiken konzentriert.

Durch ihren natürlichen Widerstand gegen viele Krankheiten und Schädlinge erfordert der Anbau dieser Sorten weniger chemische Eingriffe. Dies resultiert in gesünderem Boden und einer sichereren Umgebung für Mensch und Natur. Darüber hinaus unterstützen alte Sorten die Rückkehr zu einer geschmacklich vielfältigeren und lokal angepassten Landwirtschaft, was dazu beiträgt, regionale Landwirtschaft und Ernährungssouveränität zu stärken.

BNE-Bezug (Bildung für nachhaltige Entwicklung)

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Workshops und Initiativen wie diesem am Emshof. Durch BNE werden Menschen befähigt, nachhaltige Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für unsere Umwelt zu übernehmen. Der Workshop zur Kultivierung alter Tomatensorten bietet ein exzellentes Beispiel für das BNE-Konzept in Aktion, indem er praktische Fähigkeiten fördert und das Bewusstsein für die ökologischen Auswirkungen unseres täglichen Verhaltens schärft.

Durch das Verständnis der biologischen Vielfalt und der Kultivierung alter Sorten wird den Teilnehmern jegliches Wissen vermittelt, das sie benötigen, um einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung ihrer Gemeinschaften zu leisten. Der Workshop bietet eine Plattform, um Gedanken auszutauschen und Ideen zu entwickeln, wie eine nachhaltigere Gesellschaft gefördert werden kann, angefangen bei der Tomate im eigenen Garten.

BNE-Aktionstage NRW: Netzwerk für Nachhaltigkeit

Der Workshop zur Erhaltung alter Tomatensorten ist Teil der BNE-Aktionstage in Nordrhein-Westfalen. Diese Aktionstage sind weitreichende Bemühungen, um Bewusstsein für nachhaltige Praktiken und die internationale Agenda für nachhaltige Entwicklung zu schaffen. Lokale Veranstaltungen wie der Workshop dienen dazu, lokale Gemeinschaften zu mobilisieren und nachhaltigere Lebensstile zu fördern.

BNE-Aktionstage tragen zur Bildung eines Netzwerks von Organisationen, Schulen und Einzelpersonen bei, die gemeinsame Ziele verfolgen. Der Workshop in Telgte ermutigt die Teilnehmer, sich in dieses Netzwerk einzubringen, mit dem Ziel, Wissen und Ressourcen über die Pflege und Erhaltung alter Sorten auszutauschen. Durch diese Zusammenarbeit werden Quellen persönlicher und gemeinschaftlicher Nachhaltigkeit gestärkt, und die kommunalen Bemühungen zur Förderung der Biodiversität und des Umweltschutzes werden gefördert.

San Marzano und andere Heirloom-Sorten

Die „San Marzano“ Tomate ist eine der bekanntesten Heirloom-Sorten. Diese Tomaten sind besonders für ihr festes Fruchtfleisch und ihren süßen Geschmack berühmt, Merkmale, die sie zur idealen Wahl für die Herstellung von Soßen und Paste machen. Im Workshop wird diskutiert, wie historische Sorten wie „San Marzano“ über die Jahrhunderte hinweg ihren Weg in unsere heutigen Gärten gefunden haben.

Heirloom-Tomaten sind wichtige Elemente unseres kulinarischen Erbes, die bewahrt und unabhängig von den kommerziellen Interessen großer Landwirtschaftsbetriebe weitergegeben werden. Der Erhalt solcher Sorten bringt uns nicht nur hervorragende kulinarische Erlebnisse, sondern auch wertvolle Lehren über die Bedeutung von Diversität sowohl im Garten als auch in der Küche.

Fazit und Ausblick

Alte Tomatensorten zu kultivieren ist weit mehr als nur Gartenarbeit. Es ist eine Reise in die Vergangenheit und ein Schlüssel zu einer nachhaltigeren Zukunft. Diese alten Sorten bieten eine Vielzahl von Geschmacksrichtungen und tragen zur Artenvielfalt bei. Indem wir alte Sorten wie die „Green Zebra“ oder „San Marzano“ pflanzen, bewahren wir ein Stück kulturelles und geschmackliches Erbe, das nicht unbemerkt bleiben sollte. Der Workshop am Emshof ermutigt uns, selbst aktiv zu werden und mit kleinen, achtsamen Entscheidungen einen großen Unterschied zu machen. Ob im eigenen Garten oder auf dem Balkon, jeder kann zur Erhaltung dieser wunderbaren Vielfalt beitragen und gleichzeitig die Früchte dieser Arbeit genießen. Durch die Teilnahme an solchen Initiativen können wir neue Freundschaften schließen, unsere Wertschätzung für natürliche Vielfalt vertiefen und köstliche Tomaten genießen.