Alarm durch die Schilf-Glasflügelzikade: Wie ein Winzling Deutschlands Kartoffeln und Spargel bedroht
Alarm durch die Schilf-Glasflügelzikade: Wie ein Winzling Deutschlands Kartoffeln und Spargel bedroht

Alarm durch die Schilf-Glasflügelzikade: Wie ein Winzling Deutschlands Kartoffeln und Spargel bedroht

Alarm durch die Schilf-Glasflügelzikade: Wie ein Winzling Deutschlands Kartoffeln und Spargel bedroht
Eine kleine Zikadenart sorgt aktuell für große Sorgen bei Landwirten in Deutschland. Die rasche Ausbreitung der Schilf-Glasflügelzikade gefährdet nicht nur die Kartoffel- und Spargelernte, sondern bedroht die Vielfalt an Gemüse in unseren Supermärkten. Warum das winzige Insekt so problematisch ist, welche Schäden entstehen und was Experten sowie Bauern dagegen tun (können), erklärt dieser ausführliche Beitrag.

Alarm um Ernteerträge: Die unaufhaltsame Gefahr im Gemüsefeld

Für viele deutsche Landwirte ist es gerade eine Zeit voller Unsicherheit und wachsender Sorgen. Ein nur wenige Millimeter großes Insekt, das kaum jemand mit bloßem Auge bemerkt, sorgt für Alarm: Die Schilf-Glasflügelzikade breitet sich plötzlich rasant aus und bedroht wichtige Ernteerträge. Konkret stehen vor allem Kartoffelfelder und Spargelanbaugebiete im Visier dieses unerwünschten Eindringlings. Doch der Schaden, den dieser Schädling anrichtet, kann weitreichende Folgen für die gesamte Landwirtschaft und sogar für die Auswahl im Supermarktregal haben.

Landwirte berichten von zusammengerollten, verfärbten Blättern und Kartoffeln, die gummiartig und schrumpelig wirken. Das Schadbild ist beunruhigend – wie können solch kleine Tiere so massive Probleme verursachen? Experten schlagen Alarm, weil der wirtschaftliche Schaden das Fortbestehen vieler landwirtschaftlicher Betriebe bedroht.

Viele fragen sich nun: Was verbirgt sich hinter dieser neuen Bedrohung? Warum kann die Zikade solche Auswirkungen haben? Und wie reagieren Landwirte und Wissenschaftler auf diese Herausforderung? Um zu verstehen, wie groß die Gefahr wirklich ist, lohnt sich ein genauer Blick auf den unscheinbaren, aber gefährlichen Schädling.

Wer ist der Schädling? Die Schilf-Glasflügelzikade im Porträt

Die Schilf-Glasflügelzikade – auf den ersten Blick sieht sie harmlos aus. Ihr wissenschaftlicher Name klingt fast schon poetisch: Cixius nervosus, zu Deutsch Schilf-Glasflügelzikade. Sie ist nur wenige Millimeter klein und schimmert im Sonnenlicht mit durchscheinenden, oft leicht gläsern wirkenden Flügeln. Doch trotz ihrer unscheinbaren Erscheinung hat sie es faustdick hinter den Ohren.

Die Zikade gehört zur Familie der Cixidae und ist besonders für ihr Sprungvermögen und ihre Schnelligkeit bekannt. Sie kann rasch zwischen Pflanzen wechseln, um Nahrung aufzunehmen und Eier zu legen. Ihren Lebensraum findet sie bevorzugt an feuchten Stellen, etwa in der Nähe von Gräben, Flussufern oder Schilfbeständen – doch ihr Hunger macht längst nicht mehr vor Feldrändern Halt.

Diese Mischung aus Anpassungsfähigkeit, Schnelligkeit und Unauffälligkeit macht die Schilf-Glasflügelzikade zum perfekten, aber gefürchteten Eindringling auf deutschen Äckern.

Von Südeuropa nach Deutschland: Die erstaunliche Ausbreitung

Lange Zeit war die Schilf-Glasflügelzikade ein Problem, das vor allem Landwirte in Südeuropa beschäftigte. Seit den 1990er Jahren ist sie etwa in Frankreich bekannt, zuerst vor allem an Schilfbänken entlang der Flüsse. Ihre Reise machte allerdings schnell nicht an Grenzen halt: 2017 wurde sie erstmals in der Schweiz nachgewiesen.

Mittlerweile ist der kleine Schädling in Deutschland auf dem Vormarsch. Experten schätzen, dass die Zikade jährlich im Schnitt bis zu 30 Kilometer zurücklegen kann. Diese enorme Mobilität sorgt dafür, dass sie binnen weniger Jahre vom Süden Frankreichs bis nach Bayern und darüber hinaus gelangte. Die aktuelle Wetterlage begünstigt zusätzlich ihre Verbreitung: milde Winter und lange Sommer bieten ihr beste Bedingungen, saisonale Kälterückschläge übersteht sie beinahe unbeschadet ( t-online-Zikadenüberblick).

Die Besiedelung neuer Regionen folgt dabei einer einfachen Logik: Die Zikade sucht nach neuen, großflächigen Nahrungsquellen. Gerade landwirtschaftliche Felder mit Monokulturen wie Kartoffeln, Zuckerrüben oder Spargel sind für sie ein gedeckter Tisch. Ihre Sprungkraft und die Fähigkeit zum schnellen Fliegen machen es den Landwirten noch schwerer, die Ausbreitung einzudämmen.

Wie erkennt man den Befall?

Oft bemerken Bauern erst spät, dass ihre Felder von der Schilf-Glasflügelzikade befallen sind. Doch es gibt typische Symptome, an denen man den Schädling entlarven kann. Zuerst fallen die Blätter auf: Sie rollen sich zusammen, wirken welke und zeigen eine auffällige Verfärbung – meist ein blasses Gelb mit braunen Rändern. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern ist ein erstes Warnsignal.

Die eigentliche Katastrophe zeigt sich bei der Ernte. Kartoffelknollen sind plötzlich schrumpelig, wie ausgetrocknet oder gummiartig. Statt der typischen Festigkeit verlieren die Knollen ihre Qualität. Auch andere Pflanzen können betroffen sein, was sich beispielsweise bei Wurzelgemüse durch Wachstumsstörungen und auffallende Missbildungen zeigt ( Kartoffelschäden nach Zikadenbefall).

Mit bloßem Auge sieht niemand sofort das winzige Insekt. Deshalb müssen Landwirte und auch Hobbygärtner lernen, auf das Schadbild zu achten. Bleibt der Befall unentdeckt, kann das gesamte Feld innerhalb kurzer Zeit unbrauchbar werden. Manchmal reicht ein trockener, warmer Sommer aus, damit sich die Zikade explosionsartig vermehrt. Sie ist also ein wahrer Meister darin, sich zu tarnen und zuzuschlagen, wenn niemand es erwartet.

Wie schädigt die Zikade die Pflanzen?

Die Zikade nimmt die Bakterien beim Saugen an infizierten Wildpflanzen oder Feldkulturen in sich auf. Dann fliegt sie auf die nächste Pflanze, sticht zu – und überträgt dabei die Bakterien. Im Inneren der Kartoffel- oder Spargelpflanze vermehren sich diese Keime ungehindert weiter. Sie beeinflussen die Stoffwechselkreisläufe der Pflanzen, stören deren Wasserversorgung und führen zu den typischen Symptomen: Schrumpelige, schlecht wachsende Knollen und Welkeerscheinungen.

Das tückische an dieser Krankheitsübertragung: Die Bakterien breiten sich unsichtbar im Feld aus und lassen sich kaum eingrenzen. Das Schadbild zeigt sich oft erst, wenn das Ausmaß schon ausgereicht hat, um einen wesentlichen Teil der Ernte zu zerstören. So wird die Schilf-Glasflügelzikade zu einem stillen, aber verhängnisvollen Partner der gefährlichen Bakterien.

Bedrohte Kulturen: Nicht nur Kartoffeln stehen auf dem Speiseplan

Kartoffeln sind das Hauptziel der Zikade, doch sie bleibt dabei nicht. Auch andere Pflanzenarten sind in Gefahr, so zum Beispiel Spargel, der ebenfalls in großen Mengen angebaut wird und ein wichtiges Frühjahrsgemüse in Deutschland ist ( Zikadenschäden Spargel). Zuckerrüben, die für die Zuckerproduktion nötig sind, zählen ebenso zu den bedrohten Kulturen.

Sogar Erdbeeren, Kohl, Wurzelgemüse wie Karotten, Rote Bete und verschiedene Kräuter stehen auf dem Speiseplan. Botaniker und Landwirtschaftsexperten sprechen davon, dass fast jedes feldmäßig angebaute Gewächs betroffen sein kann, sofern eine ausreichend große Zikadenpopulation vorhanden ist. Die Folge: Die Auswahl frischer, regionaler Produkte im Supermarkt könnte sich erheblich verringern.

Situation in Bayern und anderen Bundesländern: Landwirte in Not

Besonders betroffen sind Landwirte in Bayern, wo ausgedehnte Kartoffel- und Spargelfelder das Bild prägen. Sie melden bereits hohe Zikadenvorkommen und fürchten um ihre Existenzen. In Süddeutschland ist die Landwirtschaft stark von regionalen Produkten abhängig – Großbetriebe und kleine Familienfarmen stehen gleichermaßen unter Druck ( t-online: Bedrohung für Spargelregionen).

Bayerische Bauern berichten, dass eine Bekämpfung der Zikade ohne wirksame Pflanzenschutzmittel kaum möglich ist. Zusätzlich säumen bereits die ersten Felder, auf denen die Pflanzen das typische Schadbild zeigen, das Landschaftsbild. Einige Betriebe mussten Teile ihrer Fläche bereits aufgeben oder die Felder tief umgraben, um wenigstens die Ausbreitung etwas einzudämmen.

Doch nicht nur Bayern ist betroffen: Auch in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen mehren sich die Fälle. Jedes Bundesland, in dem viel Gemüse, Kartoffeln oder Erdbeeren angebaut werden, ist im Visier der Zikade. Mit jedem Jahr steigt das Risiko, dass der Schädling weiter nach Norden oder Osten vordringt – ein nationales Problem bahnt sich an.

Wirtschaftliche Folgen der Ausbreitung: Von Ernteverlusten und Totalschäden

Wirtschaftlich ist der Schaden, den die Schilf-Glasflügelzikade anrichtet, kaum zu beziffern. Landwirte sprechen offen von drohenden Ernteausfällen bis hin zum wirtschaftlichen Totalschaden ( t-online: Totalschaden). Je größer der Befall, umso höher die Verluste. Ganze Felder können unbrauchbar werden, wenn das Bakterium erst einmal Fuß gefasst hat.

Dieser Verlust trifft die Bauern direkt und hart. Die Kosten für Saatgut, Bewässerung, Düngung und Ernte gehen ins Leere, wenn am Ende die Knollen gummiartig und unbrauchbar sind. Wer keinen finanziellen Puffer hat, für den kann ein einziges Befallsjahr das Aus bedeuten. Auch für Agrarbetriebe, die auf verträgliche Preise für ihre Ernten angewiesen sind, bedeutet ein schlechtes Jahr manchmal das wirtschaftliche Ende.

Import als keine Alternative: Hohe Kosten, wenig Nutzen

Viele denken nun: Dann importieren wir eben mehr Kartoffeln, Spargel oder Erdbeeren aus dem Ausland. Aber so einfach ist es nicht. Experten betonen immer wieder, dass Importware keine echte Alternative ist. Der Grund liegt einerseits in den extrem hohen Transportkosten, die Produkte aus mediterranen oder osteuropäischen Regionen für den Massenmarkt schnell zu teuer machen ( Probleme beim Import).

Dazu kommen ökologische Bedenken. Lange Transportwege führen zu höheren Treibhausgasemissionen, die ökologische Bilanz verschlechtert sich rapide. Auch die Frische der Waren leidet – wer Spargel oder Erdbeeren nach mehreren Tagen Transport im Supermarkt kauft, wird den Unterschied schmecken.

Viele regionale Spezialitäten oder Sorten gibt es zudem nur in kleinen Mengen, oder sie werden gar nicht exportiert. Die Vielfalt auf deutschen Märkten lässt sich also nicht einfach aufrechterhalten, wenn man den Wegfall eigener Ernte komplett durch Import auffangen will.

Fehlende Bekämpfungsmöglichkeiten: Ein rechtliches Dilemma

Was können Bauern gegen die Schilf-Glasflügelzikade tun? Leider beantwortet sich diese Frage ernüchternd: so gut wie nichts. Ein großes Problem ist, dass das Insekt offiziell noch immer als schützenswerte Art auf vielen Listen geführt wird ( Rechtliche Hürde bei Zikadenbekämpfung). Das klingt absurd, ist aber die Realität – und verhindert, dass schnell und robust Pflanzenschutzmittel zugelassen werden.

Noch gibt es kein zugelassenes Mittel, das gegen die Schilf-Glasflügelzikade sicher hilft. Bauern sind deshalb gezwungen, auf indirekte Methoden auszuweichen oder schlicht hinzunehmen, dass ein Teil ihrer Ernte verloren geht. Die Politik und Zulassungsbehörden sind in der Pflicht, eine praktikable Lösung zu entwickeln, doch bisher dreht man sich in dieser Frage im Kreis.

Ohne effektive Schutzmöglichkeiten bleibt den Landwirten wenig mehr als Geduld und Hoffnung, dass Forschung und Zulassung bald Schritt halten mit der Realität auf dem Feld. Dieses Dilemma verschärft Jahr für Jahr die Lage.

Forschung und Aussichten: Hoffnung am Horizont?

Zum Glück schläft die Forschung nicht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Universität Regensburg arbeiten fieberhaft an RNA-basierten Schutzstrategien. Das Ziel dieser modernen Technologie: lebenswichtige Gene der Zikade gezielt „abzuschalten“, so dass sich die Insekten nicht mehr vermehren oder die gefährlichen Bakterien nicht mehr übertragen können ( Forschung an RNA-Lösungen).

Außerdem probiert die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft alternative Wege, etwa durch gezielt ausgesäte Zwischenfrüchte, Fallen oder mechanische Barrieren. Wann erste große Durchbrüche kommen, ist allerdings noch unklar. Viele Projekte stehen erst am Anfang, und Feldversuche kosten Zeit.

Jeder kleine Fortschritt zählt – und wird von den Bauern sehnsüchtig erwartet. Hoffnung kommt auf, wenn neue Forschungsergebnisse zeigen, dass sich die Zikade zumindest temporär eindämmen lässt. So bleibt es spannend, wann die neue Technik zur Verfügung steht und wie schnell sie im großen Stil eingesetzt werden kann. Bis dahin steht allerdings ein Wettlauf gegen die Zeit und gegen ein sehr geschicktes Insekt an.

Praktische Schutzmaßnahmen der Landwirte

Einige Bauern setzen auf eine vielfältige Feldfruchtfolge, also häufige Wechsel zwischen unterschiedlichen Pflanzen, um der Zikade die Nahrungsgrundlage zu entziehen. Auch das konsequente Entfernen von Wildwuchs, wo die Zikade gerne überwintert, kann etwas helfen. Ebenfalls erprobt werden mechanische Barrieren, wie feine Netze über besonders sensiblen Feldern.

All diese Maßnahmen bringen ein wenig Schutz – aber sie kosten Zeit, Geld und lassen sich nicht überall umsetzen. Die Branche weiß: Ohne zusätzliche Forschung und bessere Rahmenbedingungen wird es schwer bleiben, die Zikade in Schach zu halten.

Klimawandel als Brandbeschleuniger

Ein wichtiger Aspekt, der das Problem zusätzlich verschärft, ist der Klimawandel. Milde Winter, in denen der Boden nicht mehr tief gefriert, und immer länger anhaltende warme Phasen sorgen dafür, dass die Schilf-Glasflügelzikade leichter überwintern kann und sich schneller vermehrt.

Experten warnen, dass sich der Trend in den nächsten Jahren weiter verstärken wird. Je wärmer es wird, desto weiter nach Norden kann sich die Zikade ausbreiten. Landwirte müssen sich also laufend auf neue Befallsgebiete einstellen, die früher als ungeeignet für den Schädling galten.

Außerdem verlängern sich die Zeitfenster, in denen sich die Zikade aktiv fortpflanzen kann. Das bedeutet praktisch: Mehr Zikaden, größere Ausbreitungsgebiete, höheres Risiko für alle betroffenen Kulturen. Der Klimawandel ist somit nicht nur Hintergrundkulisse, sondern ein echter „Turbo“ für die anhaltende Plage.

Zukunft des Kartoffelanbaus in Deutschland

Lebensmittelindustrie und Verbraucher müssten sich umstellen. Produkte aus deutschen Kartoffeln wie Pommes, Chips oder deftige Hausmannskost könnten knapp und teuer werden. Die Landschaft würde sich verändern, weil Bauern entweder auf andere Kulturen ausweichen oder verstärkt Bracheflächen einführen, um der Zikade weniger Angriffsfläche zu bieten.

Auch die Vielfalt an lokalen, regionalen oder bio-zertifizierten Produkten wäre betroffen. Kartoffeln sind ein Grundnahrungsmittel, aber auch Symbol für Qualität aus heimischem Anbau. Das könnte durch eine winzige Zikade plötzlich zu einem seltenen Luxus werden.

Abschließende Einschätzung: Ein Weckruf für Landwirtschaft und Politik

Die Bedrohung durch die Schilf-Glasflügelzikade ist kein Randthema, sondern ein akutes Problem mit Folgen für Landwirte, Industrie, Handel und Verbraucher – also für uns alle. Die Situation ist alarmierend, weil bislang kaum wirksame Mittel zur Verfügung stehen und der Schädling zunehmend Regionen erobert.

Innovative wissenschaftliche Ansätze, wie etwa RNA-basierte Methoden, machen Hoffnung. Doch solange effektive Lösungen fehlen, stehen Landwirte und Politik gemeinsam vor der Aufgabe, das Problem zügig anzugehen und die Landwirtschaft widerstandsfähig zu machen. Nur mit kreativen Strategien, klaren rechtlichen Rahmenbedingungen und gezielter Förderung der Forschung lässt sich verhindern, dass ein winziges Insekt zu einer großen Katastrophe für unsere Landwirtschaft wird.

Ob und wie schnell der Mensch das Rennen gegen die Zikade gewinnen kann, wird sich zeigen. Klar ist: Wegsehen und abwarten ist keine Option – es braucht Mut zu neuen Lösungen und einen Schulterschluss von Wissenschaft, Bauern und Gesellschaft. Die Zukunft der deutschen Kartoffel hängt am seidenen Faden, und dieser Faden heißt derzeit Schilf-Glasflügelzikade.

**Schluss**

Die Schilf-Glasflügelzikade zeigt deutlich, wie verletzlich unsere moderne Landwirtschaft gegenüber neuen Schädlingen ist. Was heute wie ein kleines Problem wirkt, kann morgen schon riesige Auswirkungen haben – auf die Felder, auf die Preise und auf das tägliche Essen auf unserem Tisch. Klar ist: Es braucht eine gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten, kreative Lösungswege und gezielte Forschung, um zu verhindern, dass aus der Zikadenplage ein dauerhaftes Dilemma wird. Die Zeit zum Handeln ist jetzt, damit die Vielfalt auf unseren Äckern und Tellern erhalten bleibt. Und damit wir auch in Zukunft noch regionale Kartoffeln, Spargel und anderes Gemüse genießen können – ohne Sorgen und ohne Überraschungen zwischen den Blättern.